Ausstellung

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Interaktives Ausstellungsprojekt
5.–30. November 2014
im MAK FORUM
Öffnungszeiten:
Di 10–22 Uhr
Mi–So 10–18 Uhr
MAK – Österreichisches Museum
für angewandte Kunst / Gegenwartskunst
Stubenring 5
1010 Wien
Jeden Dienstag
18–22 Uhr Eintritt frei
Eröffnung:
4. November 2014 um 19 Uhr
Führungen:
Jeden Donnerstag um 16 Uhr
Jeden Sonntag um 13 Uhr

Während und nach der ersten Ausstellung „BRÜDER SCHWADRON call to mind“, die von 9. Bis 29. Jänner 2014 in den ehemaligen Geschäftsräumen des Unternehmens am Franz-Josefs-Kai 3 stattfand, erhielt das Projektteam unzählige Hinweise auf weitere Orte und Spuren der Brüder Schwadron. Der enormen Anteilnahme und Begeisterung der Scouts ist die zweite Ausstellung „BRÜDER SCHWADRON neue Orte & Spuren“ gewidmet. Sie wird vom 5. bis 30. November 2014 im MAK – Österreichisches Museum für angewandte Kunst / Gegenwartskunst präsentiert.

Das Konzept der Ausstellung ist gänzlich dem Gedanken der Partizipation verpflichtet. Präsentiert werden unterschiedlichste Scout-Orte, die neue Dekore und Signaturfliesen zeigen. 25 neue Zinshäuser und Villen wurden von den Scouts in Wien und Baden aufgespürt und von Lisa Rastl meisterlich in Szene gesetzt. Auch ein Kachelofen in Tirol wurde entdeckt, dessen Türchen Name und Adresse der Schwadrons zeigt. Ein weiterer so „gebrandeter“ Kachelofen befindet sich im Salon einer Wiener Wohnung im 7. Bezirk.

Exemplarisch für die Vielfalt der Orte und Objekte, die von den Scouts entdeckt wurden, ist ein Brunnen, der im Eingangsbereich der Residenz Zögernitz und unter Denkmalschutz steht. Ein weiterer Brunnen, der um 1926 von Otto Prutscher entworfen und von Wienerberger hergestellt wurde, wird als Objekt die Ausstellung zieren. Dieser Brunnen ist auch im Verkaufskatalog der Brüder Schwadron von 1922 abgebildet, der Teil des Archivs von Wienerberger ist. Der Brunnen befand sich ehemals in der Villa des Burgschauspielers Josef Meinrad. Zwei Neptun-Skulpturen nach dem Entwurf von Michael Powolny sind die Highlights der Ausstellung. Im ehemaligen Wiener Dianabad, das die Brüder Schwadron komplett baukeramisch ausstatteten, zierten acht Exemplare des Neptuns die Wandnischen um das Warmwasserbassin im Herrendampfbad.

Die Ausstellung zeigt zudem historische und neue Fotos von Orten, die ehemals von den Brüdern Schwadron baukeramisch ausgestattet waren, aber nunmehr gänzlich zerstört oder nur noch partiell erhalten sind, wie beispielsweise das Wasserhebewerk Krapfenwaldl in Döbling. Ein ganz besonderes Exponat ist eine historische Aufnahme, welche die Beteiligung der Brüder Schwadron an der Frühjahrsausstellung 1912 des Österreichischen Kunstgewerbes im heutigen MAK belegt. Die Brüder Schwadron gestalteten das Ziegelmauerwerk und den Fußbodenbelag für den von Oskar Strnad entworfenen Gartensaal in dieser Leistungsschau des Kunsthandwerks.

Auch Schenkungen und Leihgaben der Scouts werden präsentiert: Originalfliesen und -mosaiksteine, ein Katalog der Schwadrons zum Bau des Dianabads und eine Signaturfliese, die von den „Ariseuren“ des Unternehmens speziell gekennzeichnet wurde. Leihgaben aus dem Österreichischen Staatsarchiv beleuchten ergänzend die Repressalien, die Victor Schwadron durch die Herrschaft der NSDAP zu erdulden hatte.

Ziel der zweiten Ausstellung „BRÜDER SCHWADRON neue Orte & Spuren“ ist es, die Erinnerungsarbeit fortzuführen und das Andenken an die Brüder Schwadron zu wahren, die einen einmaligen Beitrag zur Ästhetik der Stadtkultur Wiens leisteten und deren Familie und Firma von den Nazis zerstört wurden. Großer Dank an alle Scouts für ihre Mithilfe und Unterstützung!